Die intellektuale Anschauung der Freundschaft

Friedrich Schlegel und Novalis im Spiegel ihres Briefwechsels

von

Es ist schön, wenn ein schöner Geist sich selbst anlächelt, und der Augenblick, in welchem eine große Natur sich mit Ruhe und Ernst betrachtet, ist ein erhabener Augenblick. Aber das Höchste ist, wenn zwei Freunde zugleich ihr Heiligstes in der Seele des Andern klar und vollständig erblicken, und ihres Wertes gemeinschaftlich froh ihre Schranken nur durch die Ergänzung des Andern fühlen dürfen. Es ist die intellektuale Anschauung der Freundschaft.
(Friedrich Schlegel)