Die Oxen-Connection

Die internationale Vermarktung von Ochsen - ein unbekannter Wirtschaftszweig in Regensburg vom Mitttelalter bis in die Neuzeit

von

Über viele Jahrhunderte musste Ochsenfleisch aus Ungarn nach Mitteleuropa importiert
werden, da die mageren heimischen Rinderrassen den Bedarf nicht decken
konnten. Genial dabei: Das Fleisch transportierte sich selbst! Jährlich wurden bis zu
200.000 große wilde Steppenochsen von mutigen Treibern und mit einer großartigen
logistischen Organisation über Österreich in Richtung Westen getrieben – ein ebenso
riskantes wie lukratives Geschäft für Viehbarone und Metzger, für Adelige und Bauern:
Wildwest in Baiern!
Ein Großteil der Ochsen (früher „Oxen“ geschrieben) gelangte nach Regensburg.
Erstmals wird hier dieser heute nahezu vergessene, damals überlebenswichtige Wirtschaftszweig der freien Reichsstadt für den Zeitraum zwischen 1300 und 1850 untersucht.
Besonders bei Großveranstaltungen im Rahmen der Kreuzzüge oder bei den
Reichstagen mussten Unmengen Fleisch für Tausende hoher Gäste besorgt werden.
Historische Quellen liefern wertvolle Aufschlüsse über die Beteiligten und die Triebrouten durch Niederbayern und im Regensburger Umland. Flur- und Straßennamen, Kirchenpatrozinien, alte Raine und Hohlwege lassen heute noch erahnen, wie die Ochsentriebe die Landschaft und das Leben der Menschen prägten.