Die Patentierung des rechten Winkels

Roman

von

Industrie 4.0 – ein Zauberwort, das zu Höchstleistungen antreibt. Wer mitmacht, ist im Vorteil, wer zögert, fällt zurück. Voraussetzung dazu: der Chip. Dieses Implantat für ehrgeizige Menschen schafft eine drahtlose Verbindung zu SeeMe, der globalen Supercomputer-Wolke. Sie lockt mit zahllosen Kompetenzen, fördert das berufliche Vorwärtskommen und bereichert den Alltag.
Doch der engagierte Laborant Konrad Frank, auch «Rotstift» genannt, denkt schon weiter, denkt an Industrie 4.1ff. und die Konsequenzen dieser Entwicklung, verweigert den Chip und ruiniert damit prompt seine Karriere.
Der mächtige Clan der «Brückenbauer» hingegen nutzt die Gelegenheit und plant die Erhebung einer Gebühr für jede einzelne Anwendung des Rechten Winkels, um damit Geld von den Fleissigen zu den Reichen umzulenken. Begeistert übernimmt SeeMe die Aufgabe, die weltweit zu erwartenden Lizenzeinnahmen abzuschätzen und später einzukassieren.
Auch im Sport bringt der Chip Veränderungen. So werden etwa für Schwingfeste von nationaler Bedeutung nur noch gechippte Schwinger und Funktionäre zugelassen. Doch beim Anschwingen in der Schlattschachen-Arena steckt SeeMe immer noch tief in seinen Berechnungen und stößt auf einmal an die Grenze der eigenen Kapazität, worauf der Großanlass einen unerwarteten Verlauf nimmt.