Die Pflegelüge

Der Generationenvertrag am Tropf

von

Pflegeversicherung – denkt sich der Otto-Normalverbraucher, da bin ich gut versichert, wenn mir was passiert, wenn ich Hilfe benötige, bekomme ich diese auch. Doch das Paket Pflegeversicherung ist eine Mogelpackung, sie bietet Hilfe an, aber eine optimale individuelle Pflegeversorgung kann so nicht garantiert werden. Eine menschenwürdige Pflege, die mehr ist als morgens und abends zu waschen und zu füttern, existiert höchstens auf dem Papier. Die tägliche Pflegepraxis sieht ganz anders aus.
Es ist verständlich, dass sich niemand wirklich damit auseinandersetzen will, was passiert, wenn man nichts mehr allein machen kann und auf fremde Hilfe angewiesen ist. Das müssen wir aber, sagt Christine Schmidt. Im Ernstfall werden wir viel zu oft im Regen stehen gelassen – und das ist mit Sicherheit kein Geldregen.
In der „Pflegelüge“ begegnen wir dem Ehepaar Herbert und Herta. Herbert wird von heute auf morgen zum Pflegefall. Zusammen mit Herta durchleben wir nun alle Hindernisse bei der Organisation von Herberts Pflege. Wir stolpern zusammen mit ihr über diverse Fallstricke und lernen, was wir wann wie tun, beantragen oder wonach wir fragen müssen. Immer wieder bleiben wir allerdings auch genauso ratlos wie Herta zurück.
Die Autorin klagt die Missstände in der Pflege an. Dabei verknüpft sie inhaltlich die Bereiche Politik, Management, Kostenträger und Pflegehaushalte:
– Wie stellt sich die Politik dieser Versorgungsverantwortung?
– Warum gehen Krankenkassen und Behörden so mit Patienten um?
– Wieso werden das Pflegepersonal oder die Angehörigen allein gelassen?
– Was ist eine bestmögliche Pflege und wie kann diese bezahlbar gewährleistet werden?
– Was bedeuten die Pflegestufen und nach welchen Kriterien werden Pflegebedürftige eingestuft?