Die Reihe

Erzählungen

von

Ich bin ein Ball. Das sage ich ohne Reim.

Ich bin ein Ball, der alle Bälle liebt.

Etwas musst du lieben, sagte die Mutter immer. Wenn du das begreifst, hast du das Leben begriffen.

Das war mein Lebensanfang. Immer ging ich auf die Spielwiese. Nichts gefiel mir so gut wie das Spiel, und war gar ein Fußball da, war ich mehr als glücklich.

Einmal standen wir auf der Spielwiese herum und hatten keinen Ball. Da kam einer zu uns, bestimmt doppelt so alt wie wir, und sagte, wir können auch spielen ohne Ball. Ich gehe ins Tor, und ihr versucht, mit Steinen mich zu bezwingen. Einer nach dem andern. Ich werde hechten und sie fangen. Und er hielt, was er versprach.

Zu Hause sagte ich, ich bin ein Ball. Da mussten zuerst alle lachen. Die drei Brüder und die beiden Schwestern ziemlich laut. Aber bald sahen mich Vater und Mutter sprachlos an.

Als ich eine Woche später als schwer bewaffneter Pfadfinder vor den Vater trat und hoffte, ihm damit Eindruck zu machen, sagte er, zieh diese ausgeliehene Kriegsausrüstung sofort aus. Bring uns lieber Brot nach Hause.

Da wurde ich ganz traurig und hatte eine schlaflose Nacht.

Zwei Tage später ging ich zum Tennisplatz und bot mich als Balljunge an. Ich war gerade willkommen, und bald hatten die Tennisspieler Freude an mir. Ich fing die Bälle oftmals im Flug; ich übergab sie, als wären sie wichtiger als Gold.

So brachte ich ein wenig Brot nach Hause.