Die Reihe

von

Ernst Halters Gedichte berichten von inneren und äußeren Dimensionen. Im Alltag erscheint die Geschichte, im Verlust eine Gegenwart, im Traum der Tod, im Spiegel das Ich. Aus dem Schweigen tritt das Wort der Erinnerung gegen das Vergessen an.

Spiegelsicht
Frei der Schritt von ihm zu mir
für den geraden Blick.
Er ist und so bin ich
Gewicht und Ungewicht.
Ich grüße ihn mit einem Augenlid,
er winkt zurück.
Mit jedem Puls schaff’ ich die Zeit
für ihn – er neue Luft
mit jedem Atemzug für mich.
Nicht Trost noch besseres Wissen
beiderseits.
Die Toten sind ins Grab gelegt,
der erste Schritt nur in den See,
ein Schauder,
bis das Wasser trägt.