DIE SCHÖNHEIT DER LUCREZIA

Der Krimi-Klassiker!

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Der Hausherr führte seine Gäste in eins der Zimmer, die man von der Halle aus betrat, und in diesem Augenblick trug der Butler den Tee auf. Demnach gab es also doch einen Diener im Haus. Roger fiel der unangenehme, beinahe feindselige Blick auf, mit dem ihn der ziemlich ältliche und schwächlich aussehende Mann streifte. Was aber die Besucher ganz besonders in Erstaunen versetzte, war die Dame, die bisher am Fenster gestanden hatte und sich ihnen zuwandte.
Roger und Carol glaubten, noch nie eine solche Schönheit gesehen zu haben. Sie war hochgewachsen und ihre Haltung hatte geradezu etwas Königliches.
Ihr eng anliegendes Samtkleid wäre eher für den Abend geeignet gewesen. Kostbare Ringe schmückten die schlanken Finger, und an einem Handgelenk blitzte ein Brillantarmband. Das glänzende, schwarze Haar und die dunklen Brauen standen in wirkungsvollem Gegensatz zu der Elfenbeintönung ihrer makellosen Haut.
Ihre Gesichtszüge waren von klassischer Kälte, nur die Lippen wirkten wärmer und ließen bei ihrem zurückhaltenden Lächeln ausgezeichnete Zähne sehen. Die sanfte tiefe Stimme gab ihren Worten eine besondere Bedeutung…

Herbert Adams (* 1874 in Dorset, South West England; † 1958) war ein englischer Schriftsteller. Adams veröffentlichte beinahe sechzig Kriminalromane; viele unter seinem eigenen Namen, einige unter dem Pseudonym Jonathan Gray. Seine Leser – wie auch die Literaturkritik – verglichen Adams oft mit seiner Kollegin Agatha Christie.
Der Roman DIE SCHÖNHEIT DER LUCREZIA erschien erstmals im Jahr 1937; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1952 (unter dem Titel UM EIN HAAR).
Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.