Die schwarzen Tränen der Ojibwe

von

Einst stiegen die mächtigen Miigi aus dem ‚Großen Wasser‘ und gaben dem Volk der Anishinaabeg die Prophezeiung der ‚Sieben Feuer‘.

Es war das ‚Vierte Feuer‘, das das Unheil verkündete!
Es besagte, dass eine hellhäutige Rasse auf großen Holzbooten über das ‚Große Wasser‘ komme und das Gesicht des Todes trage. Die Blasshäuter kämen mit Feuerwaffen und in ihrem Herzen brenne eine unauslöschbare Gier nach dem Reichtum in den Jagdgründen der Anishinaabeg. Die Fremden hätten schon vor langer Zeit ihre Verbindung zur Geisterwelt aufgegeben und somit sei ihnen auch die Liebe zu Mutter Erde verlorengegangen. Das Leben zu respektieren und zu ehren, sei ihnen somit fremd geworden.

Und sie kamen wirklich – ‚Les Français ‘ nannten sie sich. Sie wollten die Felle unserer Biber, unserer Wölfe und unserer Bären – sie wollten unser gesamtes Leben – im Tausch gegen Feuerwasser und bunte Glasperlen!

Doch der Stamm der Ojibwe stellte sich ihnen entgegen – und ich, Woka-Hee, sollte sie führen – der Große Geist Manido hatte es so bestimmt. Der Ausgang dieses Kampfes würde über das Schicksal der gesamten ‚Roten Rasse‘ in unserem Land entscheiden – das wussten wir aus der Prophezeiung.

Mein Leben zählte noch viel zu wenige Sommer, um eine große Kriegerschar anführen zu können, aber ich bekam noch etwas Zeit und in mir ruhten ungeahnte Kräfte. Außerdem gab es noch Weitere wie mich – auch sie waren von besonderer Art! Und sie würden meine Gefährten sein.