Die Unterredung

Ein Bericht

von

In seinem neuesten Werk wartet Peter Miniböck mit einer Unterredung auf, die nicht stattfindet, ja gar nicht stattfinden kann:
Da sitzt einer im Turm und scheint ihn nicht verlassen zu können oder wollen. Dies mag zunächst an den Aufenthaltsort des deutschen Dichters Friedrich Hölderlin erinnern. Dennoch ist bei Peter Miniböck alles anders. Der Protagonist umgibt sich mit Chimären, seltsamen Erscheinungen, und es scheint – auch ihm selbst – nicht klar zu sein, ob sie tatsächlich oder nur in der Fantasie existieren. Indes drücken warnende Briefe große Sorge um das Schicksal des Protagonisten aus. Ist er verrückt? Oder doch ein Maler, ein Dichter, der in seinen Gedanken versunken ist? Wird er den Turm je verlassen, oder – wie Hölderlin – sich selbst mit seinen Chimären darin genug sein? Miniböck bedient sich in seinem als „Bericht“ getarnten Werk wieder einiger der für die postmoderne Literatur typischen Gestaltungsmittel, insbesondere der Intertextualität, des Zitates und der Collage.