Die verhinderte Moderne.

Nürnberger Künstler der „verschollenen Generation“

von

Das vielschichtige Thema nationalsozialistischer Kunstpolitik und die bereits in den zwanziger Jahren einsetzende Diffamierung der Moderne gehören zu einem schmerzlichen Kapitel der deutschen Kunstgeschichte, das noch immer nicht hinreichend aufgearbeitet wurde. Neue Erkenntnisse legt die Kunsthistorikerin Birgit Rauschert in ihrer Studie „Die verhinderte Moderne“ vor, in der sie vier Künstler aus der Nürnberger Kunstlandschaft vorstellt, deren Entwicklung durch den Nationalsozialismus empfindlich getroffen wurde. Der Einfluss der Indoktrination, so ihre These, wurde spätestens nach 1940 auch in deren Werken sichtbar. Das künstlerische Verstummen jener, die vor 1933 zweifellos zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts gehörten, ist eine der bis heute kaum beachteten Folgen. Anhand der Biografien sowie einer Auswahl an Kunstwerken analysiert sie die Entwicklung jener vier und deren Reaktionen auf die Verfolgung der Kunst der Klassischen Moderne.