Die verlorene Division

Band I: Amenmaria, Band II: Flucht aus der Hölle

von

„Eingestellt werden mehrere Kartographen… Unterkunft und Kleidung (sie sagten nicht, dass die Kleidung eine Uniform ist) sowie Taschengeld (sie schrieben nicht, dass das Taschengeld Sold ist) erhält der Eleve umsonst.“
Mit dieser Annonce beginnt für Matus Zraz, Sohn eines Holzfällers vom Schwarzen Horn, der Weg hinaus in die Welt des Jahres 1940. Die Welt ist für den 16jährigen Kartographeneleven nicht nur die Kaserne in Bratislava mit ihren Schikanen, mit guten und miesen Kerlen – sie ist für Matus vor allem voller schöner Mädchen, bei denen das Abenteuer der Liebe lockt. Aber die Slowakei steht im Krieg: So steigt er denn mit den Kameraden zu den Deutschen in den Urlauberzug – slowakisches Kanonenfutter für die deutsche Ostfront -, und sie schämen sich ein wenig, denn „Slowaken sind fast Russen“, gegen die sie nun kämpfen müssen, in deren Land die Faschisten morden und brennen.
Matus aber glaubt den Ausweg zu kennen. Dem Vater und seinen Genossen hat er versprochen, ein „braver Soldat“ zu bleiben und zur Roten Armee überzulaufen. An der Front nachher ist jedoch alles anders. Wiera und Aglaja in der Ukraine sind zärtlicher noch als Adelka und Klara daheim, und mancher Slowake ist kein braver Soldat. Voller Scham und Schuldgefühle lässt Matus die letzte Gelegenheit zum Überlaufen bewusst verstreichen. Gejagt von der Roten Arme, folgt er seinen Kameraden auf ihrer fast tausend Kilometer langen Odyssee durch Bessarabien, Rumänien nach Ungarn. Erst als im Chaos des Rückzugs die Division, von den Deutschen entwaffnet, endgültig untergeht, schlägt auch für Matus und seine Kameraden die Stunde, da sie sich auf der richtigen Seite wiederfinden: zwar als Gefangene, doch als Gegner der deutschen Faschisten.