Die Wege

von

Es sind die ersten Nachkriegsjahre in Europa. Die mörderische Maschinerie des Zweiten Weltkrieges ist zum
Erliegen gekommen. Die aufgerissenen Wunden dieses unsäglich leidvollen Krieges sind so tief, dass die Heilung nur noch schleppend vorangeht. Zwei Länder – Deutschland und die Sowjetunion – sind am schwersten betroffen. Zwei Frauen in beiden Ländern gehen ihren schweren Weg mit Neugeborenen: in Rußland – mit einem Mädchen und in Deutschland – mit einem Jungen. Fast ein Vierteljahrhundert später treffen sich diese beiden „Neugeborenen“ aus dem Nachkriegsjahr 1946 und inzwischen herangewachsenen jungen Leute bei einem Besuch des jungen Deutschen in Moskau. Aus der kurzen Begegnung entsteht ein drei Jahre währender Briefwechsel, der alle Hindernisse, die die staatlich kontrollierte Post der UdSSR nur erdenken konnte, übersteht. Nun treffen sie sich wieder und beschließen, sich für immer zu binden und
zusammen zu bleiben. Hat diese außergewöhnliche Liebe eine Chance? Niemand wünscht sich diese Bindung: der sowjetische Staat nicht und auch nicht die noch kränkelnden Herzen der beiden Mütter!
Diese Liebesgeschichte, der wahre Lebensabläufe von Menschen aus West und Ost zu Grunde liegen, öffnet dem Leser – dank einer meisterlichen Hand der Autorin – die verschiedenartige Mentalität beider Völker, aber auch die vielen verborgenen ideologischen Seiten von Ost und West in Zeiten des „Eisernen Vorhanges“.