Die Welt in Farbe

Käthe Buchler - Autochrome 1913-1930

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Die farbigen Aufnahmen aus den Jahren 1913 bis 1930 sind eine Entdeckung. Ab 1913 nutzte Käthe Buchler das junge Lumièresche Autochromverfahren, das in einem Aufnahmeprozess farbige Glasdias ermöglichte. Sie erstellte vor allem Stilleben, Landschaftsaufnahmen und Portraits, welche durch die Struktur der Kornrasterplatten den malerischen Effekt des Impressionismus erhalten. Sie erstaunen den Betrachter heute ebenso wie damals durch ihre ungewöhnliche Materialität und Farbigkeit.

Käthe Buchler, 1876 als Tochter des Staatsrechtlers Albert von Rhamm in Braunschweig geboren, kam als Autodidaktin zur Fotografie. Im Jahr 1901 begann sie, unterstützt durch ihren Schwager Friedrich Ritter von Voigtländer, dem Besitzer der Firma Voigtländer und Sohn, zu fotografieren und ihre Aufnahmen selbst zu entwickeln. Ihre fotografische Fertigkeit verfeinerte sie durch Kurse am Lette-Haus Berlin, der damals einzigen Lehranstalt, die Fotografinnen ausbildete.

Das Buch erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Museum für Photographie Braunschweig. Dort liegt der Nachlass der Fotografin, der bis heute sehr gut erhalten geblieben ist. Der Umfang von 175 Autochromplatten und deren künstlerische Qualität sind eine Rarität in den Fotosammlungen Deutschlands und geben den Anlass zur Präsentation dieses ersten Konvoluts. Das Buch verbindet zwei Texte zu Leben und Werk von Käthe Buchler mit 68 Farbabbildungen. Bei der Reproduktion der Aufnahmen konnte eine erstaunlich originalgetreue Wiedergabe erreicht werden. Dabei wurde weitgehend auf Retusche verzichtet, um den Charakter der Aufnahmen zu erhalten.