Die westfälischen Märchen der Gebrüder Grimm

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Die vorliegende Sammlung blättert ein weithin vergessenes Kapitel westfälischer Kulturgeschichte auf. Es ist nur noch wenig bekannt, dass etwa ein Fünftel der berühmten „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm (1812) aus Westfalen stammt. Diese rege Anteilnahme hat nicht zuletzt persönliche Hintergründe. Im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bestanden nahe freundschaftliche Beziehungen zwischen den Brüdern Grimm und den Familien von Haxthausen und von Droste-Hülshoff. Grimm war mehrmals im Haxthausenschen Bökerhof zu Gast, es kam zu Gegenbesuchen in Kassel. Bei all diesen Treffen wurde romantischer Geist kultiviert, ja regelrecht zelebriert. 1813 lernte Wilhelm Grimm in Bökendorf auch Annette von Droste-Hülshoff kennen, die über ein großes Märchenrepertoire verfügte. Zwischen ihm und ihrer Schwester Jenny kam es zu einer intensiven Zuneigung. – In der vorliegenden Edition gelangten all jene Texte zum Abdruck, die die Grimms in die „Kinder- und Hausmärchen“ übernahmen. Ein ausführliches Nachwort informiert über persönliche, literarische und kulturhistorische Hintergründe.