Die Zeit vielleicht

Gedichte 2009 - 2010

von

Dietmar H. Herzog ist in der bildenden Kunst kein Unbekannter. Seit mehreren Jahren bezieht er die Weltliteratur in sein bildnerisches Schaffen mit ein. Vor allem die aktuellen Textobjekte zeugen von dieser Auseinandersetzung. Herzog hat für sein bildnerisches Werk im In- und Ausland mehrere Auszeichnungen erhalten. Wenn Dietmar H. Herzog in seinem Gedichtband Naturphänomene anspricht, geht sein Anliegen weit über die reine Naturbetrachtung hinaus. Der Tag, die Nacht, Landschaften oder die Zeit als Lebensabschnitt beschreiben Räume, in denen Veränderungen stattgefunden haben, die als Reflexion des Erlebten wahrgenommen werden. Berechtigterweise steht die Bewegung dabei in mehreren Gedichten im Mittelpunkt und wird als eigenständige Kraft angesprochen. Fast wie ein Tagebuch ohne Datum lassen sich die Gedichte lesen, die viel über die Erfahrungen des Autors mit seinen Mitmenschen und mit sich selbst erzählen. Auch der Sprache an sich kommt eine besondere Bedeutung zu. Ist sie für Herzog doch ein „lebendiger Organismus“, der sich dauernd im Wandel befindet. Dementsprechend verlangt die Sprache eine besondere Aufmerksamkeit und muss in ihrer Benutzung immer wieder angeschaut, ausgelotet und aufs Neue auf den Weg zum Leser und Zuhörer geschickt werden. „Durch die Einbeziehung eigener Texte in meine bildnerische Arbeit schließt sich ein Kreis für mich. Das Schreiben eigener Texte ist wie eine neue Geburt in meiner Kunst“, erklärt Herzog. Dietmar H. Herzog lebt und arbeitet seit 2006 in Ulm.