Disney

Herausgegeben und übersetzt von Oksana Bulgakowa & Dietmar Hochmuth

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Sergej Eisenstein: DISNEY.

Herausgeben und übersetzt von Oksana Bulgakowa & Dietmar Hochmuth
200 S., zahlr. Abb. Hardcover [ISBN: 978-3-943190-00-7] 29,80 EUR Softcover [ISBN 978-3-943190-01-4] 19,80 EUR

Der hiermit erstmalig vollständig veröffentlichte Aufsatz über Walt Disney ist Teil des unvollendeten Buches „Methode“ – einer umfangreichen Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem archaischen Denken und der Kunstpraxis, die Eisenstein 1932 in Mexiko konzipiert und an der er bis zu seinem Tod gearbeitet hat.

Disney avanciert darin zum zentralen Objekt der Analyse, weil er in dessen Werk die plasmatischen Qualitäten der Form, die synästhetischen Empfindungen von Ton und Farbe, den perfekten visuellen Rhythmus mit Animismus und Totemismus vereint sieht. In diesen Besonderheiten entdeckt Eisenstein eine lange genealogische Linie und eine tiefe Sehnsucht nach Freiheit, die es erlauben würde, sich die Beziehungen zwischen Mensch und Natur anders vorzustellen, ja sie zu gestalten.

Der Text ist eine Collage aus brillanten Analysen, Zitaten, paradoxalen Verweisen, überraschenden Bezügen – etwas zwischen Arbeitsmappe und intimem Tagebuch mit selbsttherapeutischen Passagen über seine Beziehungen zu Frauen, Männern, Tieren und Pflanzen, zum Lesen und Schreiben:

„As usual. Es reicht, wenn ich voller Begeisterung bin und es stellt sich heraus, dass diese außerdem unweigerlich in mein Forschungsmaterial fits. Das ist verständlich. Thrilling sind für mich Sachen einer bestimmten Art. Sie interessieren mich auch vom Standpunkt der Analyse. Angenehm nur, das this kind of stuff zu mir par l’amour dringt. That gives it a certain suavity, vigor, emphasis anstelle der akademischen Trockenheit. Something youthful, not to say boyish!“

Zirkus, Ornament, Höhlenmalerei und Leonardo, Wilhelm Busch, Grandville, Saul Steinberg, Shakespeare, Balzac, Dostojewski, Napoleon, Gorki, La Fontaine, Lautréamont, Hegel, Darwin, Freud, Ferenczi, Fourier und viele andere – kaum jemand zuvor hatte das Werk des Mickey-Mouse-Schöpfers in diesen opulenten Kontext der Hochkultur gestellt.