Dramatiker, Stücke, Perspektiven

Ein Wiener Volksstück

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Zwei 23-jährige Studenten der Theaterwissenschaft, Helmut Korherr und Wilhelm Pellert, verzeichnen 1974 am Wiener Volkstheater mit ihrem ersten großen Bühnenstück einen sensationellen Erfolg. „Jesus von Ottakring“ wird von der Kritik hoch gelobt und später mit Rudolf Prack in der Hauptrolle auch verfilmt und mehrfach preisgekrönt. Im Zentrum des Geschehens steht Ferdinand Novacek, ein „armer Teufel“, der von irgendwoher gekommen ist, und den die Menschen aus Ottakring verurteilen und ermorden, später aber zu ihrem Idol machen und ihm eine Gedenktafel errichten. Zu diesem Stück angeregt wurden die Autoren durch eine Zeitungsnotiz, die von der Ermordung eines Gastarbeiters in einem Wiener Obdachlosenasyl berichtete. Ein besonderer Kunstgriff von Korherr und Pellert ist es, dass der „Jesus von Ottakring“ im Stück selbst nie auftritt, obwohl alle Handlung und die Entwicklung der handelnden Personen auf ihn bezogen ist. Der vorliegende Band enthält das Stück mit einer Einleitung von Kurt Becsi.