Dramatiker, Stücke, Perspektiven

Enthält die Stücke: Tolstois Gefangenschaft und Flucht, Pia Cameron, Franziskus

von

Max Zweig (1892–1992), aus Proßnitz in Mähren gebürtig, wuchs im Vielvölkerstaat der Donaumonarchie auf und studierte Rechtswissenschaften in Prag und Wien. Ab 1920 lebte er in Berlin, von wo er 1938 vor dem Naziregime flüchten musste. Zweig emigrierte nach Palästina und blieb hier bis an sein Lebensende. Er schrieb über zwanzig Dramen, die das Problem der menschlichen Freiheit und des inneren Friedens thematisieren. Die drei hier veröffentlichten Stücke gehören zu den bekanntesten Werken Zweigs. „Tolstois Gefangenschaft und Flucht“ handelt vom 82-jährigen russischen Dichter, der sich nach einer glücklichen Ehe von seiner Frau trennen will, weil sie das Evangelium der Gewaltlosigkeit nicht versteht. „Pia Cameron“ ist die Geschichte einer Partisanin im Spanischen Bürgerkrieg, die nach schweren inneren Zweifeln einen verwundeten faschistischen Soldaten nicht ausliefert, um nicht länger Sklavin des Hasses zu sein. Das Schauspiel „Franziskus“ stellt die letzten Phasen im Leben des großen Heiligen von Assisi dar, seine tragischen Konflikte zwischen der reinen Lehre und der normsetzenden pragmatischen Regel.