drei personen wollen guter laune sein

minidramen

von

Mit Brillanz und Humor travestiert Gerhard Rühm in seinen Minidramen mythologische Bezüge ins Sinnlich-Körperhafte und akzentuiert das Libretto des Gebärdenspiels als Genre avancierter Sprachkunst neu. Vom Erfindungsreichtum eines Autors, der die dramatische Formensprache wie kaum ein anderer erweitert hat, künden auch dessen Gattungsprägungen wie „teichoskopisches dramolett“, „aphoristische szenen“, „momenttheater/fluxusstücke“ oder „lunares theater“. Neben einander Platz finden in diesem Band, der zum Teil bislang noch unpublizierte Texte aus fünf Jahrzehnten versammelt: Astronauten, die ein Mondgesicht in den Mondstaub zeichnen, Giacomo Meyerbeers pompöser Leichenzug, aber auch – als Lautsprecherdurchsage in einem Modegeschäft konzipiert – die unfassbaren von Pelztieren zu erleidenden Qualen. In reduktionistischer Zuspitzung kreiert der Autor szenische Ereignisse von perluzider Präsenz und immenser suggestiver Kraft.