Dreimal zur Welt gekommen

Ausgewählte Erzählungen

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Ausgewählte Erzählungen von Wolfdietrich Schnurre.

Inhaltsverzeichnis:

– Dreimal zur Welt gekommen
– Ein Leben
– Der Ausmarsch
– Die Reise zur Babuschka
– Auf der Flucht
– Das Haus am See
– Das Versäumnis
– Freundschaft mit Adam
– Das Begräbnis
– Steppenkopp
– Das Manöver
– Reusenheben
– Eine Rechnung, die nicht aufgeht
– Das Staatswesen
– Eine Hinrichtung
– Der neue Heilige
– Das Los unserer Stadt
– Eine verlässliche Reparatur
– Der gerade Weg
– Editorische Notiz
– Wolfdietrich Schnurre: Leben und Werk

„Wolfdietrich Schnurre: Der Mann hat gefälligst wiederentdeckt zu werden.“ Marcus Jensen in: „Am Erker“ Nr. 54, 30. Jg. 2007

Wie viele aus seiner Schriftstellergeneration misstraute auch Wolfdietrich Schnurre der pathetischen Sprache, die durch die Nazipropaganda misskreditiert war.
Seine Sprache ist nüchtern und sparsam im Umgang mit Adjektiven. „Man staunt über die Exaktheit, mit der hier eine Welt demonstriert wird, die man immer zu kennen glaubte und von der man doch jetzt erst weiß: so also ist die Wirklichkeit.“ Walter Jens
„Ich las seine Geschichten mit Bewunderung“, schreibt Hermann Kesten. „Schnurre ist ohne Zweifel einer der besten Kurzgeschichten-Schreiber; seine Geschichten sind von europäischem Rang, ebenbürtig auch den berühmten amerikanischen short-storys eines Faulkner oder Hemingway.“
„Lesen Sie diesen Dichter. Sie haben es mit einem starken Charakter und großen Künstler zu tun.“ Hessischer Rundfunk

Weitere Stimmen zu Wolfdietrich Schnurre:

Die Geschichten, die in den Nachkriegsjahren entstanden, vor allem „Der Ausmarsch“, „Man sollte dagegen sein“, „Die Reise zur Babuschka“, zählen zu den besten Zeugnissen der antimilitaristischen deutschen Literatur.
Der ausgedrückte Respekt vor der Kraft der Schwachen, der Entdeckung der Bedeutung der sogenannten Unbedeutenden, die Achtung ihrer Eigenarten und Sehnsüchte, stellen in der Literatur unseres Landes her, was selten ist, Lebensfreude. „Geschichten erzählen“, schreibt Schnurre, „ist ein menschenfreundlicher Akt.“
Stuttgarter Zeitung

Wolfdietrich Schnurre ist ein Poet der schöpferischen Widersprüche zwischen Idylle auf Widerruf und Sarkasmus, ein nüchterner Realist, verschmitzter Fabulierer, Verteidiger der Menschenwürde.
Auf die Frage, warum er schreibe, hat Wolfdietrich Schnurre eine wahrhaft poetische Antwort gegeben: „Aus Angst vor der Vergänglichkeit. Um meine Schuldgefühle wachzuhalten. Um nichttatenlos mit ansehen zu müssen, wie der Einzelne immer mehr in der Masse verkommt. Aus Trauer. Aus Zorn. Aus Verzweiflung.“
Horst Hartmann im Main-Echo

Engagiert schreiben, das hieß für Schnurre, „betroffen machen von allem, was gegen die Menschenwürde verstößt“, und gezwungen sein, „den Menschen in Bedrängnis“ zu zeigen.
Hajo Steinert im Kölner Stadt-Anzeiger

„Ich schreibe nicht für die literarische Elite, und ich habe eine wesentlich andere Auffassung von Literatur als meine Kritiker. Es ist eine lebendige Sache und macht Spaß. Literatur hat nie aufgehört, mir richtigen Spaß, Freude, zu bereiten.“
Wolfdietrich Schnurre im Gespräch, in Brückenschlag 6/1990

Schnurre kämpfte sein Leben lang gegen das Vergessen und Verdrängen – im „Schattenfotografen“ heißt es dazu zur Rolle des Lesers: „Er ist meine Hoffnung. Ohne ihn bin ich verloren. Nur er kann mich aus meinem Ich-Gehäuse erlösen: Gelesen bin ich gerettet.“
Mathias Adelhoefer über Schnurre in Brückenschlag 7/1991