Druidenfeuer

von

In einer längst vergangen Zeit an einem brennenden, flackernden Torffeuer, saßen sich zwei Menschen gegenüber. Ein Mann und eine Frau. Sie hatten keinen Blick für die Natur um sie herum, denn sie waren vertieft in eine äußerst wichtige Unterhaltung. Die Angelegenheit, um die es sich drehte, duldete keinen Aufschub. „Es sind nur noch sechs Tage bis Samhein“, sagte die Frau mit den blonden Locken und blauen Augen eindringlich. Ihr schönes ebenmäßiges Gesicht bekam einen flehenden Ausdruck. „Du musst sie schnellsten in unsere Zeit bringen, ehe es zu spät ist“, drängte sie den hoch gewachsenen schwarzhaarigen Mann mit den wachsamen grünen Pantheraugen, der ihr aufmerksam zuhörte, beharrlich. Duncan Mac Donald nickte verstehend. Er sah Deidre Campell, die Seherin, ernst und zweifelnd an. „Aber sie wird nicht freiwillig mit mir kommen“, gab er zu bedenken. Er erhob sich, ging ein paar Schritte und blieb an einem Felsvorsprung gelehnt stehen. Nachdenklich starrte Duncan in die rabenschwarze Nacht. Die Seherin Deidre ging im nach. Ihr Schatten fiel bedrohlich gegen den Fels. Sie trat neben Duncan und legte ihre Hand auf seinen Arm. Beschwörend blickte sie ihm in die Augen. „Du wirst einen Weg finden Duncan:“ Ihre Augen funkelten fanatisch. „Wenn es sein muss, zwinge sie dir zu gehorchen.“