Dunkler Weltteil

Erinnerung an afrikanische Zeit

von

Über Afrika hat Christoph Meckel selten geschrieben. Fast ein halbes Jahrhundert nach seinen Reisen per Anhalter und als Straßenläufer gibt er seinen Erinnerungen Raum. Es sind Bilder einer eigenen Härte und Heiterkeit, Blitzlichter, nachgetragene Dankbarkeit, Erkundungen an den Rändern von Furchtbarem, von Beeindruckung und Gelächter. In einem Gedicht wie „Die Savannen“, das er seiner Prosa einfügt, sind die Unvereinbarkeiten sprachmächtig eingeschmolzen.Meckel erzählt auch von seinen Begegnungen mit Bildhauern und Dichtern wie Christopher Okogbo und Amos Tutuola in Ibadan, auch mit Aimé Césaire und Léon Damas in den Tagen jenes einzigartigen „Festival des Arts Nègres“, zu dem der Staatsmann und Dichter Léopold Senghor 1966 nach Dakar lud. Von besonderem Gewicht bleibt seine Freundschaft mit dem „Forschenden, Erkennenden, Bewegenden und Richtungweisenden“ Ulli Beier, die in Oshogbo begann. Dort förderte der einst aus Deutschland vertriebene Beier zusammen mit Susanne Wenger die Entwicklung von nigerianischen Kunst und wurde seit den 80er-Jahren als Gründer des Iwalewa-Hauses von Bayreuth aus zum Vermittler außereuropäischer Kultur.