East Side Gallery

Mauerkunst auf der Grenzlinie zwischen Vision und Verfall

von , , , ,

Seit dem 13. August 1961 hat eine Mauer Deutschland und Berlin in zwei Teile zertrennt. Nach den politischen Veränderungen des November 1989 wurde der größte Teil dieser Mauer in rasender Geschwindigkeit abgetragen. Das wichtigste Teilstück der Berliner Mauer, das diese Epoche überstanden hat, steht heute zwischen der Friedrichshainer Mühlenstraße und der Spree. Einst trennte es die Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg. Außergewöhnlich war an diesem Teilstück, daß hier nur eine einfache Mauer, die sogenannte Hinterlandmauer, die beiden Teile Berlins trennte. Um so genauer wurde sie deshalb bewacht und kontrolliert. Im Jahr 1990 rückte der Bezirk Friedrichshain in den Blickpunkt der Welt, als zahlreiche Menschen aus aller Herren Länder hierher kamen, um ein Stück der Berliner Mauer zu bemalen. Eine Gegend, die sonst von der Atmosphäre der Mauer und der daran entlangführenden Straße geprägt wurde, bekam so eine Attraktion, mit der nicht immer ganz einfach umzugehen war. Immer wieder tauchen Fragen zur East Side Gallery auf, für die sich niemand zuständig fühlt. Aus diesem Grunde wurde nun vom Bezirksamt Friedrichshain die vorliegende Publikation angeregt. Sie soll einen ersten Schritt darstellen und ein Umdenken anregen. Denn allzu oft wird weggeschaut, allzu wenigen Friedrichshainern und Berlinern ist überhaupt bewusst, was die East Side Gallery verkörpert.