Eckartschriften

Der innere Konflikt und seine Auswirkungen auf das Großherzogtum

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Das kleine Land im Herzen Europas mit seinen Burgen und Schlössern, Kirchen und Kapellen, Industriedenkmälern und Banken ist das letzte Land weltweit, das noch von echten Großherzögen regiert wird. Im Konzert der Mächtigen Europas spielt das Gründungsmitglied der EU eine bedeutende Rolle; es hat das Recht auf einen EU-Kommissar und stellte bereits drei Mal den Präsidenten der EU-Kommission. Doch darüber hinaus ist wenig bekannt über den wohlhabenden Staat in Westeuropa.
Vor dem Hintergrund, dass heute mehr als 60 Prozent seiner Einwohner einen Migrationshintergrund haben, stellt sich die Frage: Wer sind die Luxemburger?
Dass diese Frage aktuell und keinesfalls überholt ist, zeigte nicht zuletzt das Referendum im Jahr 2015. Zur Abstimmung stand die Frage, ob Ausländer, die immerhin einen Anteil von über 40 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs stellen, an den nationalen Parlamentswahlen teilnehmen dürfen sollten. Entgegen aller Propaganda und Umfragen, die lange einen eher knappen Ausgang vorhergesagt hatten, fiel das Ergebnis mit fast 80 Prozent Ablehnung am Ende sehr deutlich aus: Das Wahlrecht in Luxemburg bleibt weiterhin an die nationale Herkunft gebunden.
Im Großherzogtum herrscht nicht nur eine Angst vor einem Identitätswandel des Landes, es herrscht ganz grundsätzlich eine Unsicherheit im Zusammenhang mit dem eigenen Volkstum. Das hat seine Gründe in der Herrschaftsschicht und deren jahrhundertealten Sehnsucht nach Frankreich, während das einfache Volk seiner moselfränkischen Herkunft verbunden blieb. Als Folge der verlorenen Kriege geriet die deutsche Art aber in arge Bedrängnis, man parlierte mehr und mehr Französisch und versuchte partout die regionale Mundart zur Staatssprache zu erheben, um jede Verbindung zur deutschen Geschichte zu kappen.
Der Autor Fred Duswald stellt in der neuesten Eckartschrift der Österreichischen Landsmannschaft, die bisher 236 Taschenbücher umfasst, nicht nur Land und Leute sowie die historischen Entwicklung vor, sondern analysiert auch das Spannungsfeld, in dem sich die Luxemburger bewegen, und die erfreulich positiven Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit.