Edgar und das Ballettmädchen

Wie Degas’ Bilder tanzen lernten

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Edgar will ein berühmter Künstler werden – er ist Perfektionist. Tagelang sitzt er im Louvre an der Kopie eines fantastischen Gemäldes von Velázquez. Als er gerade die Malweise der aufgenähten Goldkordeln des prächtigen Kleides der Königin Maria Anna von Österreich studiert, um sie eins zu eins wiedergeben zu können, da passiert es. Am Spätnachmittag des 22. Februar 1844 sieht er sie zum ersten Mal: Marie. Sie schlägt ein Rad, dreht eine Pirouette und schreitet dann in leichtem Schritt auf Edgar zu. Die Wiedergabe der Goldkordeln samt Königin vergessend, schaut er nur noch auf die junge Ballerina. Edgar ist zum Leben erwacht. Bald sind sie gemeinsam in seinem Atelier, wo etwas Unglaubliches passiert. Marie tanzt ihm beschwingt vor, wie seine Werke eigentlich aussehen könnten. Edgar und Marie werden ein unzertrennliches Paar. Zusammen erobern sie das quirlige Paris, die Boulevards, die lebhaften Rennbahnen, die nächtlichen Cafés und vor allem den Tanz. Wenn die Füße von den langen Spaziergängen schmerzen, ruhen sie sich einfach auf dem Boden aus. Selbst dann wirkt Marie so, als würde sie gleich davonschweben. Doch bei einem Besuch im Opernballett stellt Edgar erstaunt fest, trotz dieser Leichtigkeit ist Marie als Tänzerin doch – wie er – richtig perfekt; nur eben ganz anders. Die poetische Geschichte mit den zarten, pastell-artigen Illustrationen entführt junge Leserinnen in die Großstadtwelt und die des Balletts, wo sie sie hinter die Kulissen schauen lässt.