Edition Exemplum

Lyrisches und Episches

von

Wo steht Gott, Allah oder welche Namen sonst man wählen mag, angesichts solcher Geschehnisse wie dem Krieg in Ex-Jugoslawien, der Anschläge vom 11. September oder brennender Flüchtlingsheime? Hat uns Gott verlassen oder haben wir uns abgewandt?

Peter Lampe konfrontiert sich und den Leser mit diesen Fragen, indem er Bibel-Zitate oder auch philosophische Thesen auf aktuelle politische Ereignisse prallen lässt. Das geschieht jedoch nicht distanziert-analytisch, sondern mit einer unglaublichen emotionalen Sprachgewalt. Bildreiche Wortschöpfungen hinterlassen eine eigene Sprachmelodie, die eine manchmal beängstigende, manchmal wärmende, manchmal heiter-ironische Atmosphäre schafft.
Letzteres vor allem dann, wenn es um die Frage geht, ob das Göttliche – nicht nur theologisch, sondern auch philosophisch gemeint – in unserem Alltag, im Umgang mit der Natur, den Mitmenschen, im Wahrnehmen unserer Umwelt noch eine Rolle spielt oder durch Götzen ersetzt wurde.
Im letzten Kapitel ‚zwischen mars und venus‘ wird dem Krieg die Liebe entgegengesetzt, der Fremdheit die Nähe. Hier wird Lampes Sprache noch melodischer, zärtlicher, voller Andeutungen – und doch kraftvoll, bildgewaltig und packend.