Edition Gesellschaftskritik

Mehr Wohlstand durch weniger Freihandel

von

Der Wirtschaftswissenschaftler und Bestsellerautor Mathias Binswanger räumt mit einem der Mythen der Handelslehre auf – dass nämlich Freihandel immer den Wohlstand vergrößert, während Handelsbarrieren ihn mindern. Tatsächlich führt Freihandel bei landwirtschaftlichen Produkten zu vielen Verlierern und nur wenigen Gewinnern. Verlierer sind die meisten Bauern sowohl in den Industrie als auch in den Entwicklungsländern, während sich einige Großbauern und ein paar internationale Konzerne zu den Gewinnern zählen dürfen. In den ärmsten Entwicklungsländern machen die Kleinbauern auf der Verliererseite zudem die Mehrheit der Bevölkerung aus. Deshalb sind gerade diese Länder am stärksten von den negativen Folgen des Freihandels betroffen, obwohl sie gemäß Theorie am meisten profitieren sollten. Die politischen Schlussfolgerungen liegen für Binswanger auf der Hand: Landwirtschaftliche Produkte sollen von Freihandelsabkommen ausgenommen werden. Zölle und Handelsbeschränkungen zum Schutz der Landwirtschaft hingegen sind grundsätzlich gerechtfertigt, da der Freihandel in den meisten Ländern weder Wohlstand noch
Lebensqualität erhöht.

Ein Plädoyer gegen das Dogma des ungebremsten Freihandels und für nachhaltige Lebensqualität