Edition neunzig

Zwei Stücke

von

Die Rainbacher Evangelienspiele
wurden 2004 ins Leben gerufen. Trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens haben sie sich schon einen überregionalen Namen gemacht. Besucher aus allen Teilen Österreichs und aus Deutschland reisen an, um in dem eigens dafür errichteten Theater einen Abend der besonderen Art zu erleben.
Im Juni eines jeden Jahres wird eine dramatisierte Episode aus der Bibel auf die Bühne gebracht. Es handelt sich dabei um ein Gesamtkunstwerk aus Sprache, Musik, Tanz und bildender Kunst. Begonnen hat es mit „Passion“, dann „Zeichen und Wunder“, „Der Rufer in der Wüste Johannes“, „Das Grab ist leer“, es folgten 2009 und 2010 die alttestamentarischen Stücke „Hiob“ und „Ruth“. Alle Texte dazu sind im Ennsthaler Verlag, Steyr erschienen.
Zauner leistet mit dieser Initiative etwas Einzigartiges. Denn während zwischen Goethe, Grillparzer und Anouilh, zwischen Wagner und Hebbel ausreichend Bearbeitungen griechischer oder germanischer Mythen vorliegen, gibt es in der Dramatik bisher praktisch keine literarisch relevanten Werke, die biblische Themen behandeln. Mit Abraham rückt Zauner einen Patriarchen in den Mittelpunkt, an dem sich die drei großen monotheistischen Religionen, das Judentum, das Christentum, der Islam, brüderlich begegnen.