Edition Noema

Andreas Romberg (1767–1821) und Emilie Mayer (1812–1883): Erzählungen über das Leben zweier Musiker

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Auch wenn die Bekanntheit eines Komponisten eng mit der Qualität seiner Werke und der Anerkennung zu Lebzeiten verbunden ist, so spielt doch auch oft der Zufall eine Rolle, ob das Werk weiterhin bekannt bleibt und in die Konzertprogramme gelangt. Was wäre aus Bach geworden, wenn Felix Mendelssohn-Bartholdy ihn nicht aus dem drohenden Vergessen ans Licht gebracht hätte? Mendelssohn selbst widerfuhr in Deutschland eine lange Zeit der Missachtung nach Wagners antisemitischem Aufsatz von 1850. Auch Haydn erhielt völlig unberechtigt nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie Mozart und Beethoven. Und zu Lebzeiten Haydns und Mendelssohns gab es ebenso anerkannte Komponisten, deren Namen und Werke außer in Musikwissenschaftlerkreisen heute kaum noch jemand kennt.

Zwei davon sollen hier einer interessierten Leserschaft wieder bekannt und lebendig gemacht werden, indem ihre abwechslungsreichen Lebensgeschichten beschrieben werden, romanhaft, ohne den Fokus zu sehr auf musikwissenschaftliche Details zu richten: Andreas Romberg (1767–1821), ein Künstler zwischen Hofdienst und Künstlerfreiheit, und Emilie Mayer (1812–1883), die wichtigste deutsche Komponistin des 19. Jahrhunderts.

Romberg, Mitglied einer weit verzweigten Musikerfamilie, spielte über Jahre eine herausragende Rolle im städtischen Musikleben Hamburgs, bis ihn die napoleonischen Feldzüge zwangen, nach Gotha zu gehen und sein freies Künstlerleben gegen den Hofdienst einzutauschen.

Emilie Mayer, Apothekerstochter aus Friedland, entschied sich erst spät, dann aber umso konsequenter für eine Karriere als Komponistin. Sie behauptete sich in Stettin und dann in Berlin sehr erfolgreich in dieser von Männern geprägten Domäne und war im 19. Jahrhundert die einzige Komponistin von Sinfonien.

Beide Musiker gerieten in unverdiente Vergessenheit – das vorliegende Buch will einen Beitrag dazu leisten, dies zu ändern.