Edition Solitude

von

Wird durch die Erweiterung der Disziplinen (von Kunstgeschichte zur Theorie, Kritik, etc.) einfach die Anzahl von Fragen erweitert? Ausgehend von einer Seminarvorgabe an der Jan van Eyck Akademie, Maastricht, untersuchte Octavian Esanu während seines Solitude-Stipendiums im Bereich der zeitgenössischen Kunst weitere Fragen, die ebensowenig zu beantworten sind wie ‘Warum-Fragen’. SG: „Man sollte nie direkt die ‘Warum-Frage’ stellen, wenn man ernsthaft eine Antwort haben möchte, denn ‘Warum-Fragen‘ führen nur zur einer unendlichen Regressionsserie, genannt ‘Gott’, ‘Moral’ und ‘Tradition’.

1. (- Warum ist der Himmel blau? – Weil es so ist (Gott), oder als längere Antwort: Wegen des Lichts (Warum ist dort Licht? – Weil es so ist (Gott)).

2. (- Warum gibt es Sexismus, Rassismus und einen Hass auf Gerüche, Körper, Häute und Ethnien? – Weil es einfach so ist (Gott, Moral, Tradition), oder eine Abkürzung zur längeren Antwort: Weil die Gesellschaft so organisiert ist (Warum ist die Gesellschaft so organisiert? (Gott, Moral, Tradition))“.

SG: Sue Golding (Zitat einer email – Nachricht von Johnny de Philo entnommen)

MV: Why write? JPW: Why don’t you write? (.) GP: Why don’t you write an article for Flash Art on this subject? JS: Why did you write the first Truisms? EB: (.) why I wrote Les frontières de la démocratie (.) BG: Why are my texts condemned to be merely written and therefore so pallid? RH: And why narrative now? Why indeed might a „philosopher“ be interested in a „writer“? Why did Lyotard, when referring to himself as a philosopher, set off the term with scare quotes?

[Footnote]
MV: Marcia E. Vetroq, „Re-reading Brancusi: The Philadelphia Story,“ in Art in America, (January 1996), p. 123, JPW: John Pitnam, „Weber Murals as People’s Art“ (1971), ART IN BOURGEOIS SOCIETY, in Kristine Stiles and Peter Selz, (eds.), Theories and Documents of Contemporary Art: a sourcebook of artists‘ writings, (Berkeley, LA and London: University of California Press, 1996), p. 270.