Edition Stiftung Schloss Neuhardenberg

von ,

„Auf Tauchgang im Abendland“ dokumentiert ein Gespräch zwischen Joachim Kaiser, einem der letzten universal Gebildeten, der seit bald sechs Jahrzehnten das kulturelle und geistige Geschehen in Deutschland kritisch begleitet, und dem ebenso umfassend gebildeten Durs Grünbein, der als Dichter der deutschen Literatur „einen neuen, unverwechselbaren Ton geschenkt hat“. Jenseits der notorischen deutschen Tradition des Kulturpessimismus sind beide der Frage nachgegangen, ob Oswald Spenglers Topos vom „Untergang des Abendlandes“ noch als Chiffre zur Deutung des wachsenden Krisenbewusstseins taugt, oder ob uns antreibt, was Durs Grünbein für den Schriftsteller in Anspruch nimmt: „eine Heidenangst vor dem allgegenwärtigen Nichts“.