Eduard Winter zwischen Gott, Kirche und Karriere

Vom böhmischen katholischen Jugendbundführer zum DDR-Historiker

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Gelebt im 20. Jahrhundert und betroffen von vielen seiner Verwerfungen: Eduard Winter (1896–1982). Geboren als Deutscher in Böhmen, gestorben als österreichischer Staatsbürger in der DDR. Als charismatischer Kopf der böhmischen katholischen Jugendbewegung hinterließ Winter tiefe Spuren; später war er ein Aushängeschild der DDR-Geschichtsschreibung. Dazwischen lagen die Jahre des Zweiten Weltkrieges, die er als Professor in Prag verbracht hatte. Priester der römisch-katholischen Kirche blieb Winter bis zu seinem Tod, obwohl er durch sein Bekenntnis zum Nationalsozialismus und seine Heirat die Entpflichtung vom aktiven Amt selbst herbeigeführt
hatte. So wichtig für ihn Anhängerschaften waren und so beständig er nach Möglichkeiten der Publikation suchte – lebenslang spielten für Winter dabei auch Religion, Glaube, Amtskirche und sein persönlicher Kampf gegen das Papsttum eine Rolle.
Die Studie beschreibt das enge Wechselspiel zwischen persönlichem Ehrgeiz und religiösem Selbstverständnis Eduard Winters. Sie basiert auf jahrelangen Archivstudien und berücksichtigt dabei erstmalig Winters unveröffentlichte Tagebücher.