Ehe ich’s vergesse

Gedichte

von

Ehe der Wirt des Theatercafés naht mit einem Espresso Macchiato und lächelnd meine Gedankenfolge bricht, erreicht mich die Erinnerung an dich,nicht weil der Schmerz des Verlustes noch einmal das Gemüt durchmisst,die eigene Verletzbarkeit freilegt, auch nicht, weil nach deinem Fortgang Jahre absurderweise vergangen sind, die Erlebnisse sich aneinanderreihten,ähnlich den Kleiderfetzen im Wunderbaumduft eines Secondhandshops. Vielmehr ist es die nüchterne Vergegenwärtigung, die mich jählings bei den Haarwurzeln packt und ein Anflug von Erschrockenheit, in Anbetracht meines maßlosen Vergessens.