Ein Abschied

von

Mitte Januar 1945 beginnt Marian Burger Maßnahmen zu ergreifen, um noch aus Königsberg, das wahrscheinlich bald von russischen Truppen erobert werden wird, zu entkommen. Seine Hoffnung mitten im Vernichtungssturm ist der Neuanfang in einer freien Welt. Aber dieses Ziel liegt vielleicht unerreichbar in der Ferne. Die Nazi-Dummheit treibt weiter Blüten, seine Frau muss noch auf gutem Wege aus der Stadt kommen, eine alte Freundin kann nur hilflos zurückgelassen werden. Und während er sich später selbst zum rettenden Hafen Pillau durchzuschlagen versucht, von dem aus die letzten Schiffe abgehen, wird sein Verantwortungsgefühl zusätzlich grausam herausgefordert. Karl Friedrich Borée hat mit „Ein Abschied“ einen seiner dichtesten Romane geschrieben: kompromisslos antirevanchistisch und trotzdem melancholisch Abschied nehmend, nah am Zeitgeschehen und berührend. Erneut ein Werk dieses erstaunlichen Autors, das sich zu entdecken lohnt.