Ein Architekt der Sinnlichkeit. Die Farbwelten des Kameramanns Slawomir Idziak

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Der 1945 in Krakau geborene Kameramann Slawomir Idziak ist entscheidend geprägt durch die berühmte Filmschule von Lodz und die dort praktizierte Arbeitsweise. Ein enger Zusammenhang von Regie und Kamera, von Technik und Ästhetik, von Dokumentarischem und Inszenierten ist daher für ihn selbstverständlich. Ende der 1960er Jahre begann er als Kameramann beim polnischen Fernsehen und erhielt rasch die Möglichkeit, mit den wichtigsten Regisseuren des polnischen Kinos zusammen zu arbeiten, mit Krzysztof Kieslowski, Krzysztof Zanussi und Andrzey Wajda. Vor allem in der Kooperation mit Kieslowski konnte er in Dekalog 5 (1988) zum ersten Mal seine ausgefeilte Kunst der Farbgebung, der Verschiebung und der Variation von Farbwerten erproben. Seit den 1980er Jahren ist Slawomir Idziak auch international ein sehr gefragter Kameramann. Am Ende der 1990er Jahren gelang ihm schließlich mit Gattaca (1997), Proof of Life (2000) und mit Black Hawk Down (2001) der Sprung nach Hollywood. In allen seinen Filmen zeigt sich Idziak als ein Virtuose der Farben und der Filter, als ein Kameramann, der selbstbewusst in die Bilder eingreift.
Seit langem streitet er leidenschaftlich für eine stärkere Beachtung und Würdigung der bildgestaltenden Arbeit des Kameramanns.