Ein CineGraph Buch

Musiktheater und Tanzkultur im deutschen Film 1922-1937

Das Buch erkundet die vielfältigen Einflüsse populärer (und klassischer) Musik auf die Entwicklung des deutschen und österreichischen Films besonders der 1920er und 1930er Jahre. Die bedeutende Rolle, die die Musik in der Freizeit- und Amüsierkultur spielte – in Revuen, Operetten und Tanzpalästen – erklärt, warum sich auch das Kino die Musikkultur nutzbar machte: nicht nur als dezent illustrierende Begleitmusik, sondern als akustisches oder optisch umgesetztes Spektakel! Die zahlreichen Operettenfilme der Stummfilmzeit (!) und die frühen Tonfilmoperetten mit Kompositionen von Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann sind die bekanntesten, aber nicht die einzigen Beispiele.

Internationale Spezialisten auf dem Grenzgebiet zwischen Film und Populärkultur geben in diesem Band einen Überblick u. a. über die Filmadaptionen klassischer Operettenstoffe und die besondere Bedeutung der Operette für den österreichischen Film. Sie zeichnen die Verbindungslinien des Varietés zu Film und Operette nach und analysieren wenig erforschte Synchronisationstechniken, die zur Stummfilmzeit genutzt wurden, um Musiktheater in Form von Opern-, Operetten- und Singspiel-Filmen mit Live-Gesang in die Kinos zu bringen. Mit Aufsätzen zu den Komponisten der berühmten Ufa-Filmoperetten und dem „Sängerfilm“ widmet sich das Buch dem frühen deutschen Tonfilm. Die Bedeutung der Tanzmusik zwischen Walzer und Swing und die Omnipräsenz legendärer Jazz-Orchester im Berlin der 1920er und 1930er Jahre werden ebenso beleuchtet wie die Ausstrahlung von Film-Mode und „Tanzkleidern“ auf die Garderobe der Zuschauer/innen. Kurzbiografien zu den wichtigsten Protagonisten und eine Auswahlfilmografie ergänzen den Band.