Ein Garten im Ärmel

Islamische Buchkultur

Man schätzt, dass heute weltweit noch weit mehr als 1 Million Manuskripte in den Islamsprachen Arabisch, Persisch und Osmanisch-Türkisch erhalten sind. Jedes einzelne dieser handgeschriebenen Bücher, so schadhaft und fragmentarisch es auch sein mag, ist kostbar und einzigartig. In ihm verkörpern sich gelehrte und literarische Traditionen, die über viele Generationen, oft sogar über Jahrhunderte hinweg, lebendig waren. In ihrer äußeren Gestaltung, in Schrift und Einband, ist jede Handschrift darüber hinaus ein Zeugnis künstlerischer und handwerklicher Fertigkeiten.
Dieser Katalog macht sich die Breite und Vielfalt des Bestandes der Universität Leipzig zum Thema: Er will die in zahlreiche Gattungen und Themen aufgefächerte islamische Buchkultur veranschaulichen und dabei ihre Anfänge, ihre Entfaltung wie auch ihre materiellen und ästhetischen Aspekte vor Augen führen.
Aus dem großen Fundus des islamischen Schrifttums werden in der Ausstellung Handschriften aus der Prophetentradition, aus Rechtswissenschaft, Mystik und Magie gezeigt, ebenso wie naturwissenschaftliche und medizinische Bücher. Dazu gehören auch rund hundert, zum Teil sehr kostbare Korane und Koranfragmente. Das literarische Erbe ist mit arabischen und persischen Werken aus Poesie und Prosa vertreten.
Präsentiert werden 45 islamische Handschriften der Universitätsbibliothek Leipzig. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung aufschlussreiche und faszinierende Beispiele der wissenschaftlichen Arbeit herausragender, in Leipzig wirkender Arabisten des 18. und 19. Jahrhunderts.