Ein Kerl aus Samt und Seide

Erzählungen

von

Peter Graetz ist vor allem als Autor für Funk und Fernsehen hervorgetreten. Zum literarischen Ertrag der letzten Jahre gehören auch eine Anzahl Erzählungen, die dieser Band zusammenfasst.
Phantasie, Spaß an Groteskem, filmische Vorstellungsgabe sind Merkmale dieser zumeist kurzen Prosaarbeiten. Wenn manche der Figuren von Graetz auch zuweilen über dem Boden der Wirklichkeit schweben — so verwandelt das Hexenlächeln einer Frau den Ehemann in eine Fliege, sprechen Menschen mit Bäumen, flüchtet ein Autor vor der Rache seiner literarischen Geschöpfe, erinnert der letzte masurische Graf ein wenig an Münchhausen –, an Realitätssinn und kritischem Gespür geht ihnen nichts verloren. Der Spaß an hintergründigem Spiel mit menschlichen Schwächen und Eitelkeiten wechselt erst dort in Anteilnahme, wo die Suche nach Wahrheit mit ehrlicher Selbstbefragung beginnt.
Die Darstellung kleiner Erlebniswelten und alltäglicher Konfliktsituationen, in die Graetz seine Figuren verwickelt, zielt immer vom Einzelfall auf menschlich Allgemeines und gesellschaftlich Belangvolles ab.