Ein Lied für Daphnes Fohlen

Eine Geschichte um Alexander den Grossen

von

Als Junge verkleidet ist Phoebe an den Hof König Philipps von Makedonien gekommen. Und sie hatte Glück, denn dort brauchte man gerade einen Jungen für die Pferde. Doch nicht nur von Pferden ist Phoebe fasziniert. Immer stärker verliebt sie sich – völlig hoffnungslos – in Alexander, den Königssohn. Wie sehr ihr Freund Endymion, der längst weiß, dass sie ein Mädchen ist, darunter leidet, wird ihr erst bewusst, als es schon fast zu spät ist. Ein historischer Roman und eine poetische Liebesgeschichte. In der Art, wie Christa Ludwig erzählt, klingt der Ton griechischer Epen neu auf. Als Bukephalos näher kam, begann Phoebe zu spielen. Ihre alten Lieder. Sie kannte sie noch. Er kannte sie auch. Alexander spürte sofort, dass der Hengst unter ihm plötzlich ein Ziel hatte. Er wurde nicht schneller, er ging nicht durch, aber unbeirrbar lief er auf den Sockel zu, auf dem vorhin noch keine Statue gestanden hatte. Da hörte auch Alexander die Flöte. Pan? dachte er. Wieder? Und dann standen sie einander gegenüber: Phoebe, die Flötenspielerin – Alexander, der Königssohn – Bukephalos mit der breiten Stirn, auf der des Nachts das Mondlicht mit den Sternen tanzte – Es war nicht Nacht, es war Morgen, da tanzte er mit seinem Schatten, dem Sommersonnenschatten, dem Morgensonnenschatten, wenn nur Phoebe da war und auf der Syrinx spielte.