Ein Mann in Sorrent

von

Alessandro Vellutello schrieb eine Biographie über Petrarca. Bernardino Daniello kommentierte 1541 zwei Werke Petrarcas und Ludovico Castelveto (1505-1574) und kommentierte die „Poetik“ des Aristoteles in italienischer Sprache. Man dichtete nun nach festen Regeln, gemäß einem von verschiedenen Leuten zusammengestellten Regelwerk Damit wurde die Dichtung zur Schulgattung.

Bembos lyrisches Schaffen steht in einem größeren Zusammenhang. Er war Latinist und wurde von Papst Leo X. nach Rom an die Kurie berufen, um Leo X. beim Verfassen von Breven im Latein-Stil eines Cicero zu assistieren. Das war der Höhepunkt der Renaissance. Bembo wurde in den Kardinalsstand erhoben. Er dichtete seine Lyrik nicht in lateinischer, sondern in italienischer Sprache, obwohl er ein hervorragender Latinist war. Für seine italienische Dichtung nahm er sich Petrarca zum Vorbild, löste dessen Gedichte in einzelne Segmente auf und hielt sie in einer Art Lexikon guter Formulierungen beieinander, aus dem er sich dann selbst bediente. Das war Petrarkismus.