Ein Meister der zielstrebigen Umwege. Marcel Ophüls und sein Film „The Memory of Justice“

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Marcel Ophüls’ „The Memory of Justice“ ist eine monumentale Erzählung über die Nürnberger Prozesse und ihre Folgen. In dieser „filmischen Wahrheitssuche nach den Wurzeln des Totalitarismus“ verbünden sich die Tugenden des investigativen Journalismus mit der Kunst des großen Kinos. Gleichwohl war das Werk, 1977 als bester Dokumentarfilm für den Golden Globe nominiert, alsbald kaum noch zugänglich und galt jahrelang als verschollen.
Anlässlich der digitalen Restaurierung und Wiederaufführung von „The Memory of Justice“ möchte diese Broschüre den Film und seine wechselvolle Produktionsgeschichte mit einer Reihe ausgewählter Texte begleiten – darunter Originalbeiträge von Ralph Eue, Lukas Foerster und Brigitte Mayr sowie ein Nachruf von Marcel Ophüls auf Telford Taylor, den historischen Berater und einen der zentralen Protagonisten des Films.
Mit seinem Werk hat Marcel Ophüls neue Maßstäbe im dokumentarischen Filmschaffen
gesetzt. Für „Hôtel Terminus“ wurde er 1989 mit einem Oscar ausgezeichnet.