Ein österreichischer Don Juan

Roman

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Der 1929 erstmals erschienene, jetzt endlich wiederentdeckte Epochenroman zielt auf die gnadenlose Entzauberung der österreichischen Monarchie zwischen 1889 und 1914 ab: Der wohlhabende Wiener Baron Erwein von Raidt ist ein Frauenheld wie er im Buche steht. Sein intimes Verhältnis mit der schönen Witwe Löwenstein lässt er schnell fallen, als er ihrer blutjungen und empfindsamen Tochter Cecile begegnet. Es entfacht sich ein wahres Fegefeuer der Eitelkeiten, das seinen vorläufigen, fulminanten Höhepunkt erreicht, als Cecile schwanger wird. Kurzerhand verkuppelt der Baron sie mit einem nichtsahnenden Industriellen. Cecile durchschaut den wahren Charakter Erwein von Raidts zu spät. Zu diesem Zeitpunkt ist sie bereits unheilbar krank. Für den einstigen skrupellosen Frauenhelden und Bonvivant vergehen die Jahre weiter mit Liebesabenteuern, Verführungen und Eroberungen – bis ihn schließlich seine letzte Geliebte verwandelt und zu ihrem hörigen Sklaven macht. Ein Roman wie eine Axt, der uns die schillernde Zeit der ausgehenden Habsburgermonarchie in seltener Intensität nahezubringen versteht.

„Erzählt wird darin scharfsinnig und spitzzüngig ein Reigen der Lieblosigkeiten vor dem Hintergrund der letzten Jahrzehnte der Habsburgermonarchie. Dieser Abgesang auf die gar nicht so gute alte Zeit erinnert ein wenig an Joseph Roth, mehr aber noch an den gegen Nostalgie resistenteren Ödön von Horváth. Kunstvoll verwoben hat die Autorin in diesem Sittenbild jede Menge bitterböse Geschichten aus der Wienerstadt.“

– Franz Haas am 24. Mai 2016 in ‚Der Standard‘

„Es ist ein Abgesang auf die vermeintlich heile Welt von gestern, den Marta Karlweis hier anstimmt – ein glänzend geschriebener, bitterböser Roman, der die Wiederentdeckung der Autorin und ihres Werks befeuern sollte.“

– Michael Omasta in ‚Der Falter‘, Bücher-Frühling 2016

„Marta Karlweis ist nach Maria Lazar die zweite Autorin, die man dank des Verlags ‚Das vergessene Buch‘ wiederentdecken kann. […] eine röntgenscharfe Charakterstudie“

– Florian Welle am 12. Januar 2016 in der ‚Süddeutschen Zeitung‘