Ein Prophet ohne Zukunft

von

Erwin Achler ist ein verantwortungsloser Mensch. Geboren in den letzten Kriegstagen von einer gerade erst siebzehnjährigen Frau, wächst er auf im Wien der Nachkriegszeit, der Vater ist abwesend, die Mutter berufstätig. Und Erwin lässt sich treiben – nicht ohne schlechtes Gewissen. Doch sein schlechtes Gewissen hält ihn nicht davon ab, schlecht zu handeln. Er nutzt die Mitmenschen aus, betrügt Leichtgläubige, wird Zuhälter oder aber rackert sich ab als Möbelverkäufer. Er trinkt oder lebt abstinent, wie es gerade passt. Er übergibt sich glücklich dem Schicksal, denn „das Leben kommt und geht“.
Georg Kreisler hat mit diesem, 1990 erstmals publizierten Roman, eine Geschichte geschrieben, die in scheinbar leichtem Tonfall untersucht, warum die Generation der Nachkriegszeit verloren war – und sich verloren gab. Eine große Satire über jene, denen die sprichwörtliche „Gnade der späten Geburt“ wiederfuhr.