Ein schräger Blick auf Nürnberg

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Einerseits Urlaubsziel, andererseits Wohnort. Das macht den Blick auf Nürnberg schräg. Die Autorin schwankt zwischen touristischer Verzückung und ironischer Sichtweise im Vergleich zu früheren Do- mizilen. Da bleibt nichts unangetastet, weder Burg noch Chörlein, weder Straßenführung noch Verkehr, weder Mundart noch Christkindlesmarkt, schon gar nicht der eigene ver-rückte Standpunkt. Parallel zu Wohnungssuche, Renovierung und Umzug bewun- dert sie Sehenswürdigkeiten und tritt in Fettnäpf- chen, blickt zurück im Zorn und in Nostalgie, hat be- merkenswerte Begegnungen und Sprachprobleme, ist im Wiesel-Modus und dreht sich im Kreis und in Spiralen in die Rolle der Neunürnbürgerin.