Ein Tropfen Zeit

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Ein faszinierender Stoff mit dem Daphne du Maurier, die Grande Dame der englischen Erzählkunst, ihre Leser in Atem hält. Als sie diesen Roman Ende der Sechszigerjahre geschrieben hat, spielte sie gekonnt auf die damalige In-Droge LSD an.

Magnus Lane, Professor der Biophysik in London, hat ein ausgefallenes Hobby: Er experimentiert heimlich mit einer Zeitdroge. Sein Freund und Vertrauter, der Schriftsteller Richard Young, stellt sich für seine Versuche zur Verfügung. In einem abgelegenen Landhaus in Cornwall geschieht das Unfassbare: Young wird für Stunden in eine andere Welt versetzt und Augenzeuge von Ereignissen, die um Jahrhunderte zurückliegen. Immer stärker verfallen die beiden Männer der gefährlichen Sehnsucht nach der anderen Welt. Als sie sich zum Wochenende für einen weiteren gemeinsamen „Ausflug“ in die Vergangenheit verabreden, wartet Young vergeblich. Lane wird tot aufgefunden …
Liest man den Text heute, entdeckt man einen ungeheuren modernen Roman, der auch als Kommentar auf heutige Entgrenzungsformen wie dem digitalen Ich und der Sogwirkung der virtuellen Welt gelesen werden kann.

Die Künstlerin Kristina Andres hat wunderbar atmosphärische Ölbilder geschaffen. Sie fangen die mal traumwandlerische, mal unheimliche, mal fröhliche Stimmung des Romans eindrucksvoll ein.