Ein Vandale ist kein Hunne

von

„KORKS“ STEHT AUF EINER MAUER ZU LESEN, einige Häuser weiter erscheint dieser Schriftzug nochmals und nochmals und nochmals. Ein Code, eine Botschaft oder einfach eine Unterschrift? Alois Brandstetter begibt sich detektivisch auf die Suche nach der Dechiffrierung dieses Graffitos und dessen Urheberschaft. Dabei sinniert er über Formen der Jugendkultur, des Widerstands oder einfach die Lust am Verbotenen. Aber was ist der Antrieb für diese seltsamen Markierungen? Vom Ursprayer und Stammvater aller Graffitikünstler Josef Kyselak ausgehend, der sogar das Stehpult des Kaisers Franz I. „bemalerte“, erzählt Alois Brandstetter von seinem persönlichen Kampf gegen die Widrigkeiten des Lebens. Und es gibt zahlreiche Ursachen des Ärgers: von der Einführung der Helmpflicht bis zur Erhöhung der Geschwindigkeitsbegrenzung, von sozialer Ungerechtigkeit zum behaupteten Recht auf individuelle Freiheit, von Günter Grass zu … Im Zuge der „Jagd“ nach Korks komponiert Brandstetter ein großes Sittenbild der heutigen Gesellschaft. Doch die Welt der Sprayer ist und bleibt voller Rätsel. Ein sprachgewaltiges, witziges und geistreiches Vademekum durch das Reich der „unbekannten Vandalen“.