Einar Schleef-Werk und Person

von

Über einen Zeitraum von etwa dreißig Jahren war Einar Schleef (1944 – 2001) die große Außenseitergestalt – nicht nur – des deutschsprachigen Theaters. Seine von Anfang an heftig umstrittenen Inszenierungen, seine Bücher und Bilder kannten nur eines nicht:den Kompromiß. Der maßlose Anspruch, der sich in Schleefs Arbeiten niederschlug, war jedoch auch kennzeichnend für sein Leben. Er war eine schillernde Persönlichkeit, die es sich und anderen gern unbequem machte. Es verwundert kaum, daß sich so nicht nur sein Schaffen, sondern auch seine Biographie genialisch darstellt: Jugend in der Provinz, vielversprechender Karrierebeginn in der DDR, Flucht und Isolation, Skandale und Erfolge, dutzendweise abgebrochene Projekte und schließlich früher, einsamer Tod.
Das Buch von Wolfgang Behrens unternimmt den erstmaligen Versuch, Schleefs Leben und Werk zusammenhängend darzustellen. Aus zahllosen Gesprächen mit Freunden und Weggefährten Schleefs destilliert der Autor eine entwirrte, streng chronologisch geordnete und um wichtiges Quellenmaterial ergänzte Darstellung der Vita des bedeutenden Regisseurs.