Eine fliegende Festung

Gedichte

von

In unsicheren Zeiten stellt eine fliegende Festung ein ‚unzerstörbares Kastell‘ dar. Sie ist der Kopf, der nichts weniger als eine Synopse des Abendlandes anstrebt.
‚Der Kopf‘ als Gedicht des Autors wird so zum Kopf des Lesers, dem nichts mehr passieren kann, solange ‚ein kleines Heldengedicht stand hielte‘ in dieser Welt.
Günter Herburgers Gedichte klingen wie aktuelle Strophen aus Homers Gesängen.

Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag haben Günter Herburger und sein Münchner A1 Verlag uns mit einem neuen Gedichtband beschert. Wenn die alte Hegelsche Formel und gattungspoetische Definition der Lyrik, wonach ein Gedicht etwas sei, worin das Ich sich ausspreche, je gegolten hat, dann im Falle Herburgers: mit der entscheidenden Erweiterung freilich, dass, wann immer Herburgers Ich sich ausspricht, gleich ein gewaltiger Kosmos mit ausgebreitet wird.
Werner Jung/Konkret