Eine kleine Landesbibliothek

von

»Flüchtig leb ich durchs Gedicht,
Durch des Arztes Kunst nur flüchtig;
Nur wenn man von Geistern spricht,
Denkt man mein noch und schimpft tüchtig.«

Justinus Kerner (1786-1862) urteilt in diesen Verszeilen allzu skeptisch über seine Gedichte; aber richtig ist, dass die Erinnerung an ihn vor allem geprägt ist durch seine Bemühungen um geheimnisvolle Phänomene der »Geisterwelt«. Eine klare Trennung ist allerdings gar nicht möglich. Der Parapsychologe Kerner schrieb an den poetischen Texten mit, der Poet gestaltete seine Berichte über Geisterseher und Besessene aus, und die vielen Besucher im Weinsberger Kernerhaus wollten den geselligen Dichter wie den Heilkundigen kennen lernen – Poesie und Wissenschaft, Phantasie und Magie, Sinnliches und Übersinnliches.