Eine Reise nach Salzburg oder Die Rolle Gottes

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Das „Theatrum Mundi“ der Gegenwart dreht sich um einen namhaften, introvertierten, fast 60-jährigen Schauspieler, der sich, dem christlich-humanistischen Erbe verpflichtet, auch aufgrund persönlicher Schicksalseinbrüche, in der heutigen Zeit, unter deren Strömungen und Auswüchsen er leidet, nicht mehr zu Hause fühlt. In einer schalen Welt der Verflachung und des Niedergangs der angestammten, geistigen Werte ehemaliger europäischer Hochkultur, gibt er sich, in depressiver Rückschau, seinen pessimistischen und wenig zuversichtlichen Lebens-und Zukunftsbetrachtungen hin. Inmitten aller Ratlosigkeit und auf dem Rückzug in die innere Emigration, ereilt ihn das Angebot, die Rolle Gottes im Salzburger „Jedermann“ zu übernehmen. Eben die Rolle dessen, der im Bewusstsein der heutigen „aufgeklärten“, meist unreflektiert positivistischen Gesellschaft kaum mehr eine Rolle spielt…
Nach einigem Zögern entscheidet er sich, diesen – auch bei Hofmannsthal – nur geringfügigen Part anzunehmen. Bereits im Nachtzug nach München wird er über das unseriöse Auftreten einer in schwarz gekleideten Dame und den plötzlichen Tod eines Mitreisenden, der eine kriminalistische Komponente ins Spiel bringt, wie durch eine neue Liebeserfahrung und unerwartete Aufgaben mit voller Wucht wieder ins Leben gerissen.